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498 Route 29.DAMASCUS. Bawwabêt Allâh.Rothen Meer und dem persischen Meerbusen laufen, kommen wenige
Perser und Nordafrikaner mehr nach Damascus, um von hier aus die
beschwerliche Landreise (bis Medîna 27 Tage) zu unternehmen.
Doch sieht man noch Tscherkessen, ja selbst Mittelasiaten durch-
reisen
. Das Thor am Ausgang des Meidân führt den Namen Gottes-
pforte
, Bawwabêt Allâh, wegen seiner Prärogative für die Pilgerfahrt
(S. 102). Im Jahre 1873 kam die Pilgerkarawane am 16. April
zurück; jedes folgende Jahr wird sie um circa 12 Tage früher ein-
treffen
. Bei dieser Gelegenheit sieht man jene wunderlichen Kamel-
sänften
, ziemlich rohe hölzerne Gestelle, mit buntem Zeug über-
zogen
und nach vorn offen, in welchen die Insassen jederseits je eine
Person auf Betten kauern. Bisweilen wird die Sänfte von zwei
Kamelen getragen, von denen dann das vordere und das hintere
stets gleichen Schritt halten müssen. Die Kamele sind mit einer
Haube aus Lederriemen geschmückt, auf welche Muscheln, Schellen
und Geldstücke genäht werden. Ein edles, reich aufgezäumtes Kamel
trägt eine grosse mit grünem goldgestickten Tuch behangene Sänfte,
in welcher ein alter Korân und die grüne Fahne des Propheten auf-
bewahrt
werden. Die Pilger bringen Waaren aus Mekka mit; Damas-
cener
Kaufleute reisen ihnen daher in den Haurân entgegen; so
auch der Pascha. Viele Derwische in dürftigem Costüm ziehen mit;
daneben die Escorte von Soldaten, Drusen und Beduinen.

Die theilweise zerfallenen Moscheen, welche im Meidân liegen,
sind folgende: r. die Djâmiʿ Sîdî Djumân, dann r. die schöne
Djâmiʿ Mendjek aus der Mitte des vor. Jahrh. (?); am Eingang und
innen im Hof derselben stehen roth angestrichene Säulen. Links
die Djâmiʿ er-Rifâʿi; l. liegt das Stadtviertel Hufkla, in welchem sich
noch schöne Häuser, sowie auch Webereien befinden. Gegenüber
einem Wachtposten ist eine ziemlich neue Moschee Kâʿat et-tâniye.
Dann folgt die Mesdjid Saʿad ed-dîn und r. die herrliche Moschee
Kâʿat el-ûla mit schönen Arabesken und einem Stalactitenthor zwi-
schen
zwei Kuppeln. Leider ist viel davon zerstört, wie auch einige
Minarete im Meidân schief geworden sind. Dann folgt l. die Moschee
Schihâb ed-dîn; beim Thore liegt die Moschee Mastabet Saʿad ed-dîn.
Das Thor selbst ist ärmlich; vor demselben liegt ein Friedhof, dann
beginnen Olivenwälder.

Anstatt den weiten Weg aussen herum zu gehen, kehren wir zur
Djâmiʿ el-Idên (S. 497) zurück und begeben uns auf den Begräbniss-
platz
(Makbaret Bâb es-Saghîr). An gewissen Tagen sieht man die
Frauen bei den Gräbern weinen. Die Tochter Fâtima und zwei
Frauen des Propheten sind hier begraben; die Kuppel über ihrem
Grabe besteht aus Lehm und ist modern. Von dem Grabe Mufâwiya’s,
des Stammvaters der ʿOmayyaden, welcher hier begraben lag, ist
keine Spur mehr vorhanden, dagegen soll sich in der jenseit dieses
Platzes liegenden Moschee Djâmiʿ el-djerâh das Grab des Eroberers
von Damascus, Abu ʿUbeida, befinden. Ein alterthümliches Thor
führt von hier in das Quartier Schaghûr (S. 497), doch ist in demselben